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von Nico Barbat
Fort von den dunklen
Zisternen und Labyrinthen des Zombie Massacres und hinauf in die unendlichen
weiten des Universums wird die Schlacht bei Star Fighter verlegt. Die Space
Opera, die von GeoSync Media entwickelt wurde und im Spätsommer auf den
Markt kam, tritt in die Fußstapfen des legendären Wing Commander.
Das
Spiel wird von direkt von der CD oder Harddisk gestartet. Fehlendes Chip RAM
wird übrigens durch das automatische Anlegen eines RAD: devices
ausgeglichen. Nach dem kurzen Vorspann gelangt der potentielle Weltretter zur
Konsole, die acht Auswahlmöglichkeiten anbietet. Im Options Menü können
Modifikationen wie Bildschirmgröße, Zwischenanimationen oder der
Skill Level des Spielers vorgenommen werden, während im Disk Access Menü
die Charaktere abgespeichert und wieder geladen werden können. Beim Star
Fighter Arcade Game üben angehende Piloten die taktischen Gewieftheiten auf
einem digitalen Gitternetz, auf dem wie in den eigentlichen Missionen eine
Sternenbasis vor feindlichen Angriffen verteidigt werden muß. Die
Besonderheit hier ist nur, daß die Bewegungen der Schiffe beider Seiten
innerhalb der Sektoren im Gitternetz vorgenommen werden, die Kampfszenen selbst
finden im Weltraum statt. Damit ist auch schon die Parallele zum Ernst des
Lebens geschaffen: mit der Konsole wird ausgewählt, ob noch eine
Trainingsstunde mit Übungsmissionen eingelegt, die Light-Version mit nur
einer bzw. drei Missionen geflogen oder die Full Campaign, die echte und einzige
Herausforderung für alle angehenden Skywalkers, erfüllt wird.
Gut
oder böse - das ist die Frage bei der Wahl der Allianzen für die Full
Campaign. Wem die Welt am Herzen liegt, der wird sich für die Konföderation
entscheiden und für Recht und Ordnung und den freien Handel kämpfen.
Zynische Seelen werden die dunkle Seite bevorzugen und die D'Yammens bei der
Auflösung der Gesetze unterstützen. Für Piloten, die sich für
keine Seite entscheiden können, bleibt die Wahl des Rogue Traders, dem Han
Solo unter den Sternenfahrern, für den es nur ein Ziel in der Schlacht
gibt: Profit. Je nachdem, zu wessen Gunsten die Entscheidung ausgefallen ist,
sollte auch die Wahl von einem der acht postmodernen Vehikel wohl überlegt
sein. Bestimmte Schiffe werden nur von den einzelnen Interessengruppen geflogen,
können aber mit denselben Zusatzwaffen und -maschinen erweitert bzw.
repariert werden, um die Verteidigung oder die Geschwindigkeit zu verbessern -
das fällige Kleingeld vorausgesetzt. Abschließend werden die Piloten
an die Aufgaben der Missionen herangeführt.
Sobald alle Formalitäten
geregelt sind, gibt es kein Zurück mehr - das Abenteuer nimmt seinen Lauf
und, ehe man sich recht versieht, sitzt man schon als kommandierender Pilot in
seiner Cyber-Jagdmaschine und ist verantwortlich für das Leben, das
Universum und den ganzen Rest. Als Angehöriger einer Allianz beschränkt
sich der Kampf bei jeder Mission grundsätzlich auf zwei Ziele: beschützen
oder zerstören! Das kann zum Beispiel die Zerschlagung eines feindlichen
Angriffs auf eine alliierte Basis oder ein Begleitschutzflug durch einen
Warp-Ausgang sein - jede einzelne der 110 Missionen bietet eine neue
Herausforderung. Je nach Ausgang der aktuellen Mission erwartet den Retter des
Weltraums eine andere Ausgangssituation bei der nächsten Mission! Gerade
durch die verschiedenen Schiffe macht der Angriff auf den Gegner immer wieder
neu Freude. Kommandanten sind natürlich für ihre Piloten
verantwortlich und müssen mit ihnen über Tastaturbefehle in
Funkkontakt bleiben, um sprichwörtlich gemeinsame Ziele zu verfolgen.
Abhängig
vom Erfahrungs-Level des Piloten verhalten sich auch die Gegner. Wer meint,
einen Veteran Starfighter mimen zu müssen, wird schnell die Erfahrung
sammeln, daß gegnerische Piloten vor der Explosion ihrer Maschine den
Notsitz betätigen und versuchen werden, eine Bombe an das feindliche
Raumschiff zu kleben - da ist Ärger vorprogrammiert. Alliierte Piloten, die
sich vor der Explosion retten konnten, sollten aufgesammelt werden - auch dies
erfordert Erfahrung und Geduld...
Im
Gegensatz zu den Konföderierten oder Rebellen mischen sich die Rogue
Traders nur des Geldes wegen in die Kämpfe ein. Abgeschossene Jagdflieger
hinterlassen neben Schrott oft auch Bares zum Einsammeln. Die Schiffe der
Freibeuter besitzen einen Schild, mit dem sie im Gefecht unsichtbar sind.
Offenbar versagt der Schutz aber durch Energiemangel, sobald die Bordkanonen
verwendet werden. Allzu große Raffhälse werden das Risiko eingehen
und versuchen, selbst feindliche Schiffe zu pulverisieren - bis sie entdeckt und
selbst zur Beute degradiert werden ...
So weit, so gut. Die Geschichte
ist zwar abgekupfert und schwimmt auf der Welle von Star Wars und Co., ist aber
dennoch gelungen und macht Lust auf mehr. Leider ist nur die Umsetzung nicht
ganz so gut gelungen wie erhofft. Das mag daran liegen, daß Star Fighter
lediglich einen ECS Amiga mit 020er Prozessor, 2 MB Chip und 4 MB Fast RAM, OS
2.0 oder höher sowie 20 MB freien Festplattenspeicher benötigt.
Andererseits kann sich selbst das in die Jahre gekommene und damals schon
kritisierte Wing Commander 1 mit dem neuen Star Fighter messen. Die Erwartungen
sind trotz mangelnden Alternativen nicht gesunken. Die graphischen Mängel
machen auch die digitalisierten Explosionen nicht wett, wenn freundliche und
gegnerische Schiffe mit Sternen verwechselt werden und der Radar nur für
totale Unübersichtlichkeit sorgt - schade, denn die mit Lightwave
gerenderten, animierten Zwischensequenzen sind gut gelungen. Akzeptabel bis gut
ist auch die Klangkulisse von Star Fighter: der Soundtrack mit dem typischen
Charakter einer Space Opera kann ebenso gefallen wie die gesprochenen Rückmeldungen
und Anweisungen.
Obgleich Star Fighter technisch nicht auf der Höhe
der Zeit ist, macht das virtuelle Weltraum-Epos dennoch zumindest für
einige Zeit Spaß. Die vielen Missionen und die drei unterschiedlichen
Positionen, die der Spieler einnehmen kann, sorgen ständig für
Abwechslung und Motivation. Star Fighter wird bestimmt kein Evergreen, ist aber
ebenso bestimmt ein nettes Spielchen für Zwischendurch...
Preis:
DM 59,-
Kontakt:
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